Betrachtet man das unter der Volkswagen AG subsumierte Marken-Konglomerat, erscheint Seat nicht gleich auf den ersten Blick als GQ-Cover-Kandidat. Petrolheads und PS-Jünger verbanden aber schon seit Dekaden mit der Marke das Sondermodell „Cupra“, das vor allem dem Leon eine kräftige Steroidkur attestierte. Das Konzept der sportiven Optik mit ordentlich Leistung zu moderaten Konditionen funktionierte so gut, dass der spanische Konzern 2018 zu einer Maßnahme griff, die bis heute ein Unikum in der sich rasant wandelnden Automobilbranche darstellt: Sie machten aus Cupra kurzerhand eine eigene Marke. Cupra ist wie das Kind zweier Akademiker, das mit den besten inneren Werten zur Revolution gegen das Biedermeiertum ausholt und alles anders machen will als die antiquierte Generation davor. Dieser Philosophie folgend, lädt Cupra auch nicht zur Eröffnung ein, sondern zur Tribe Night. Wer anhand der Modelle den Unterschied noch nicht erkannt hat, macht es spätestens hier, wenn sich DJ, Barber und Tätowierer die Klinke in die Hand geben. Bei Tölke & Fischer haben sowohl der wilde Sprössling als auch seine arrivierten Eltern ein neues Zuhause gefunden.
Verantwortlich für die spanischen Verwandten ist Mattes Hüsch, der als Patchwork-Daddy nun nicht nur die Geschicke Audis lenkt, sondern auch den in Steinwurfweite angesiedelten jüngsten Zuwachs aufbaut. „Als mir Markus Tölke diese Aufgabe angetragen hat, habe ich mich sehr über die Herausforderung gefreut. Etwas von der grünen Wiese aus völlig neu gestalten zu können, ist ja nicht die Regel, deswegen hat mich der Gedanke gleich gereizt“, erzählt Hüsch, der sich nicht zuletzt durch die erfolgreiche Revitalisierung des Audi Zentrums für diese Aufgabe empfahl. An seiner Seite steht Matthias Sieg, der sich als Service-eiter bei Seat und Cupra ganz anderen Herausforderung gegenüber sieht als bei Audi. „Natürlich haben wir auch hier einen enorm hohen Anspruch an unsere Dienstleistung, aber wir haben es hier schlicht mit anderen Kunden und unterschiedlichen Bedürfnissen zu tun. Zu sehen, wie sich das hier entwickelt und alle in ihre Aufgaben hineinwachsen, macht wirklich Spaß“, erzählt der Initiator der 2.0-Service-Garantie. Komplettiert wird das Triumvirat durch Simon Hellenthal-Sikon, den Hüsch ohne große Überredungskünste aus alten Verbindungen als Neu- und Gebrauchtwagen-Verkaufsleiter gewinnen konnte. „Cupra ist einfach etwas Besonderes“, freut sich smarte Verkäufer, „deswegen ist es schon ein echtes Privileg, das Ganze hier mitgestalten zu dürfen.“
Zugegeben: Das Verhältnis von Seat zu Cupra samt der Sonder- und Sportlinien kann zu Verständnisschwierigkeiten führen, weswegen Hellenthal-Sikon den Versuch unternimmt, das Knäuel zu entwirren: „Cupra steht für Cup Race und war vormals die Bezeichnung der Sportvarianten Seats, bis Cupra zur eigenen Marke erhoben wurde. Nun ist die Sportlinie bei Seat mit FR gekennzeichnet. Es gibt sowohl Modelle bei Seat und Cupra mit demselben Namen, wie beispielsweise den Leon. So gibt es den Cupra Leon, den Seat Leon und auch den Seat Leon FR. Und obwohl Sportlichkeit zu den wesentlichen Merkmalen der Cupra-Markenidentität gehört, ist nicht jedes Modell extrem hoch motorisiert. So gibt es den Formentor, der das erste reine Cupra-Modell war, bereits mit einem 150-PS-Motor.“ Für den Besucher des neugestalteten Autohauses ist relativ simpel: Links ist Cupra, rechts Seat. In Gänze bietet die Seat-Familie tatsächlich für jeden etwas. Von sportlich-individuell bis seriös-praktisch finden sowohl Privat- als auch Geschäftskunden das für sie passende Modell. „Seat wird auch als Flotten-Anbieter immer interessanter. Gerade der Leon in der Basis oder als FR bietet viel Auto zu wirklich interessanten Konditionen“, erklärt Matthias Sieg, der als Service-Veteran genau weiß, was Businesskunden benötigen.
Obwohl Seat und Cupra untrennbar Hand in Hand gehen, ist Cupra phänotypisch an der Gladbacher Straße deutlich präsenter, was nicht zuletzt durch die Bezeichnung CUPRA Garage Krefeld deutlich wird. Gemeinhin nur bei weniger als zehn Prozent der Menschen bekannt, ist der „Stamm“ samt runenartigem Logo absolut auf der Überholspur. Ob bei der Modellpalette, die vom Kompakten über SUV und SAV bis zu futuristischen Konzepten reicht, oder mit Blick auf Antriebe und das hauseigene Merch, gibt sich der iberische Jungspund mit State of the Art nicht zufrieden, sondern definiert die Zukunft neu. So wundert es wenig, dass Tölke und Fischer genau in diesen Tagen die Marke aufgenommen und in den repräsentativen Standort transferiert hat, der vormals KIA beherbergte. Während die Südkoreaner nun gemeinsam mit Ford an der Untergath angesiedelt sind, lockt das Gebäude gegenüber der ehemaligen Deutschen Edelstahlwerke Nonkonformisten, PS- Enthusiasten und Gewerbekunden gleichermaßen.
CUPRA Garage Krefeld
Gladbacher Str. 467
47805 Krefeld
Telefon: 02151 – 3397900
Foto: Rostyslav Sheptykin